Relativ spontan und kurz vor Beginn des ersten Lockdowns der Corona Krise im März ist dieses Bauprojekt entstanden. Wir wollten schon lange vor dem Güterwaggon anstelle der alten Treppe eine kleine Terrasse haben. Wir wussten aber lange nicht, wie diese genau aussehen soll und wie trotzdem eine Art Treppe zum Güterwaggon erhalten bleibt. Nach ein paar Zeichnungen war der Plan fertig. Heraus kamen zwei Terrassen die wie untereinander geschoben wirken und quasi schweben.
Über die drei Ebenen kann man wie über eine Treppe zur Tür vom Güterwaggon laufen. Für schwere Sachen oder einfach als Alternative geht es auch über die seitliche Rampe.
Der Boden ist mit Unkrautvlies und Holzhäcksel bedeckt. Den Baum, ein Buntahorn, haben wir erst vor ein paar Tagen gepflanzt. Für uns ist das Projekt somit abgeschlossen und es fehlen nur noch ein paar Details.
Material
Die Terrassendielen sind aus Douglasie und haben eine Abmessung von 14,6 x 2,8 cm und sind dadurch auch für größere Spannweiten geeignet. Wie man auf dem ersten Foto sehen kann, haben wir diese noch nicht behandelt damit diese vergrauen.
Befestigt sind die Terrassendielen mit 5 x 80 mm Terrassenschrauben aus Edelstahl C1 mit Senkkopf. Für eine bessere Hinterlüftung habe ich Abstandshalter (Affiliate-Link) verwendet. Auf ein zusätzliches Abdeckband für die Unterkonstruktionen habe ich jedoch verzichtet.
Die Unterkonstruktion selbst besteht aus 14 x 6 cm und 12 x 6 cm Konstruktionsvollholz. Die Balken liegen in U-Pfostenträger mit Dolle. Die Betonpfosten in dem die U-Pfostenträger eingelassen sind, bestehen aus HT-Rohr DN110, Betonstahl (8 mm) und Estrichbeton.
Aufbau
Zuerst habe ich die Unterkonstruktion der ersten Terrasse grob ausgerichtet, um zu sehen wo ich die Löcher für das Fundament graben muss. Nachdem die Löcher ca. 80 cm tief ausgehoben waren, habe ich die Konstruktion jeweils am äußerem Ende der Balken abgestützt und alles nochmal genau ausgerichtet. So hingen die U-Pfostenträger frei in der Luft und ich konnte mit den Betonpfosten starten.
Das waren die Arbeitsschritte für die Betonpfosten im Detail:
- Jeweils ein Betonstahl in U-Form biegen und so kürzen, dass dieser kurz unter dem U-Pfostenträger endet und später vollständig im Beton eingeschlossen ist.
- Das DN110 HT-Rohr kürzen damit es später ca. 10 cm im Beton steckt.
- Das Rohr üben den Betonstahl schieben und ins Loch stellen.
- Mit einem Draht den Betonstahl mit dem U-Pfostenträger verbinden.
- Das HT-Rohr mit Klebeband am Balken fixieren, damit es beim betonieren an seiner Stelle bleibt.
- Alles mit Beton auffüllen und sobald das Rohr vom Beton umschlossen ist, das HT-Rohr ausrichten das erste Mal ausrichten.
- Jetzt vorsichtig das HT-Rohr mit Beton auffüllen und immer wieder mit einem Gummihammer den Beton, durch leichte Schläge von allen Seiten auf das Rohr, verdichten. Zwischendurch immer mal wieder mit der Wasserwaage prüfen ob noch alles gerade ist.
- Nachdem alle Pfosten einbetoniert sind, alles nochmal prüfen! Sollte jetzt was nicht stimmen, kann man noch etwas korrigieren.
Die Unterkonstruktion einer Terrasse besteht jeweils aus zwei 14 x 6 cm Balken unten und fünf 12 x 6 cm Balken oben. Damit das ganze nicht so schnell verrutscht, habe ich die oberen Balken ca. 1,5 cm tief ausgeklinkt. Nach der Bearbeitung wurde alles mehrfach mit Remmers HK-Lasur in Anthrazitgrau (Affiliate-Link) gestrichen.
Nachdem die obere Terrasse fertig war, wurde die untere Terrasse an der oberen ausgerichtet und alle Schritte wiederholt. Nach der Unterkonstruktion konnten die Terrassendielen montiert werden. Zum Schluss habe ich noch aus den Terrassendielen eine Umrandung zugeschnitten und angebracht. Das kleine Podest wurde etwas später genauso gebaut.
Wir wussten noch von den Treppen im Haus, dass die Schritthöhe immer gleich sein sollte. Es fühlt sich nicht nur komisch an, wenn die Stufen unterschiedlich hoch sind, auch die Unfallgefahr ist erhöht. Bei nur zwei Ebenen wäre der Abstand zu groß gewesen, daher haben wir uns für die Varianten mit den zwei Terrassen und dem kleineren Podest darunter entschieden.